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Know Your Customer: Im Finanzsektor die Kunden besser verstehen

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Know Your Customer auf der Grundlage qualitativ hochwertiger Daten:
So lernen Banken und Finanzdienstleister ihre Kunden besser kennen

 

"Know Your Customer", zu deutsch "Kenne Deinen Kunden" beschreibt im regulatorischen Kontext von Banken und Finanzdienstleistern den Prozess, die Identität von (neuen) Kunden zu überprüfen. Ziel ist das Verhindern illegaler Aktivitäten wie Geldwäsche oder Betrug, um Unternehmen und Kunden zu schützen. Valide Kundendaten sind ein wesentlicher Baustein für die Belastbarkeit dieses auch als 'Know Your Customer-Prinzip' bekannten Vorgehens.

 

Wenn Banken und Finanzdienstleister bisher vom „Know Your Customer“-Prinzip sprachen, dann geschah dies in der Regel im Zusammenhang mit Compliance-Vorschriften bzw. der Einhaltung regulatorischer Vorgaben wie DSGVO, PSD2, BCBS 239 oder der 5. EU-Geldwäscherichtlinie. Diese Vorgaben verlangen im Bankwesen eine lückenlos nachvollziehbare Legitimationsprüfung aller Kunden – zum Beispiel, um Geldwäsche zu verhindern. Dies bedeutet in der Praxis: Für jede juristische oder natürliche Person, zu der Banken oder Finanzdienstleister eine Geschäftsbeziehung pflegen, müssen sie den Nachweis erbringen, dass sie wissen, um wen es sich dabei handelt, welche Personen hinter einem entsprechenden Unternehmen stehen bzw. im Hintergrund agieren,  und welche Verflechtungen und Netzwerke bestehen.

 

Know Your Customer: Sisyphusarbeit bei verteilten Systemen


Welche Herausforderungen das KYC-Prinzip an Banken und Finanzdienstleister noch stellt, zeigt sich vor allem am Status quo des Kundendatenmanagements und der Qualität dieser Kundendaten. Auf der einen Seite gibt es gerade in Finanzunternehmen eine Vielzahl unterschiedlicher Systeme und Anwendungen, in denen Kundendaten gespeichert werden. Auf der anderen Seite schwappt seit Jahrzehnten eine Konsolidierungswelle aus Fusionen und Übernahmen durch die deutsche Bankenwelt. Und ein Ende der Konsolidierungswelle ist noch nicht in Sicht.

Mit jeder Fusion und/oder Übernahme steht das „neue“ Unternehmen vor der Herausforderung, die bisher in unterschiedlichen Systemen und Datenbanken abgespeicherten Kundendaten zu konsolidieren und auf den neuesten Stand zu bringen. Kommen dann auch noch beispielsweise fehlende Abstimmungen zwischen Abteilungen als zusätzliche Barrieren hinzu, oder unterschiedliche Datenstrukturen und -modelle sowie heterogene IT- und Systemarchitekturen, wird es zusätzlich schwierig, Personen im Sinne der regulatorischen Vorgaben von Know Your Customer zweifelsfrei eindeutig zu identifizieren und darüber auch revisisionssicher den Nachweis zu führen.

 

Golden Record: Auf die Daten kommt es an


Wenn es also für Banken und Finanzdienstleister darum geht, die genannten Hürden für ein zentrales Kunden- und Geschäftspartnerdatenmanagement zu beseitigen, ist es wichtig, an der richtigen Stelle, nämlich bei den Daten selbst, zu beginnen. Denn erst wenn es gelingt, eine fundierte Grundlage aus qualitativ hochwertigen Daten zu schaffen, ist es möglich, Prozesse zu entwickeln, die dafür sorgen, dass diese Daten konsolidiert an einer zentralen Stelle gespeichert sind und kontinuierlich auf dem aktuellen Stand gehalten werden. Dazu ist es erforderlich, alle Systeme, in denen Kundendaten erfasst werden, so miteinander zu verknüpfen, dass am Ende alle über den Kunden im Unternehmen verfügbaren Stammdaten, man spricht dabei vom Golden Record, als Single Customer View bzw. 360 Grad Sicht. Erst diese Golden Records führen dazu, dass eine Bank oder ein Finanzdienstleister mit gutem Recht behaupten kann, dass sie/er ihre/seine Kunden wirklich kennt.
 

Know Your Customer aus Marketing- und Vertriebsperspektive


Die Digitalisierung im Bankenwesen hat dazu geführt, dass das KYC-Prinzip nicht mehr nur aus Compliance-Gesichtspunkten für Banken und Versicherungen (über-) lebensnotwendig ist. In einer Zeit, in der es für den Kunden mittlerweile Normalität ist, alle seine Bankgeschäfte und Bezahltransaktionen online abzuwickeln, entstehen für traditionelle Geschäftsbanken zusätzliche, neue Herausforderungen, wenn es darum geht, ihre Kunden und Geschäftspartner zu kennen. Der bisher übliche persönliche Kontakt in der Bankfiliale oder Geschäftsstelle wird mittlerweile ersetzt durch den virtuellen Kontakt über das Online-Portal oder die mobile App. 

Die Bank wird damit zum „Online“-Händler für Finanzprodukte und Zahlungsabwicklung. Flexibilität, Geschwindigkeit und digitale Interaktion rücken in den Mittelpunkt. PSD 2, also die Payment Services Directive, die das Thema Zahlungsabwicklung liberalisiert und harmonisiert, kommt erschwerend bzw. verschärfend hinzu. Um also die diversen Kundenanforderungen zu erfüllen und sich als attraktiver Begleiter auf der Customer Journey des Kunden zu präsentieren, ist der bereits angesprochene Golden Record des Kunden bzw. Geschäftspartners, wie es der Customer Data Hub von Uniserv bereitstellt, unerlässlich. 

Nur wer seinen Kunden kennt und über einen 360-Blick auf ihn verfügt, kann ihm die Finanzprodukte und Services bieten, die perfekt auf seine Anforderungen und Bedürfnisse passen. Dies gilt für die traditionellen Geschäftsbanken und Finanzdienstleister genauso wie für deren neuen Herausforderer: FinTechs und neue Wettbewerber wie PayPal, Apple oder Google, die die Zahlungsabwicklung als neuen Geschäftsbereich entdeckt haben und gerade bei den Themen Mobile Computing und Datenanalyse vorne liegen. Wer also auf Seiten der Banken und Finanzdienstleister  verlorenes Terrain gutmachen möchte, kann gar nicht anders als das KYC-Prinzip auch auf Marketing und Vertrieb auszuweiten. Daraus lässt sich die Erkenntnis ableiten: Eine gesicherte Datenbasis und entsprechende Prozesse sind das A und O.
 

Know Your Customer: Risikomanagement + neue digitale Kundenerlebnisse


Nur wer seinen Kunden kennt, kann ihm ein neues, speziell auf seine Bedürfnisse ausgerichtetes Kundenerlebnis bieten und sich damit im Wettbewerb behaupten. Dabei sind es gar nicht einmal die großen Projekte und Veränderungen, die ein erster Schritt auf diesem Weg sein können: Konkretes Beispiel aus der Praxis: Mit dem Einrichten einer so genannten „Autocompletion“-Funktion in den Online-Formularen auf dem Online Portal oder den mobile Apps bieten Banken und Finanzdienstleister ihren Online-Kunden eine praktische Funktion, denn sie müssen nicht ihre kompletten Kontakt- und Adressdaten ausfüllen. Für den Bankkunden ist dies einfacher, schneller und bequemer. Für die Bank ergibt sich daraus der Vorteil, dass ausschließlich korrekte Daten in die Kundendatenbank aufgenommen und einheitlich erfasst werden. Digitale Transformation kann manchmal ganz einfach sein. Wenn sie smart gemacht ist.

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